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05.01.2021
Sind Sie Bauchschläfer oder Rückenschläfer?
Vertrauen Sie Ihrem Körper?
Sie wundern sich jetzt sicher über diese seltsame Fragestellung, oder? Wieso sollten Sie Ihrem Körper misstrauen?
Ich beobachte bei vielen Patienten ein fehlendes Körpergefühl, das über die Jahre hinweg verloren gegangen ist. Sie müssen wissen, wir kommen alle mit 100 % Energie und einem extremen Körpergefühl auf die Welt. Wir werden geboren, ausgestattet mit allem, was wir brauchen, damit sich unser Körper selbst heilen kann.
Das Leben kostet Energie, es ist wunderschön und ein buntes fröhliches Leben bereichert unsere Zeit, jedoch büßen wir durch Ablenkung, Stress und negative Denkweisen, einiges unseres Körpergefühls ein. Das hat zur Folge, dass der Mensch sich nicht mehr spürt - die Signale seines Körpers nicht mehr versteht und ihnen misstraut, falsch steht, schlecht liegt und früher oder später körperliche Schmerzen empfindet.
Mir ist das deshalb so wichtig, diesen Grundsatz auszuführen, weil das eigene Körpergefühl essentiell ist um genau die unbewussten Haltungen wie Ihre Schlafposition, „das Couchen vorm TV“ oder jegliche andere Position einzunehmen.
Jetzt stellen Sie sich mal Folgendes vor: Sie liegen entspannt auf der Couch, haben den Fernseher eingeschaltet, und sie schauen eine Sendung, die Ihnen gefällt. Wie ist Ihre Körperhaltung währenddessen? Ist Ihnen bewusst, wie Ihr Rücken positioniert ist? Wie das Becken liegt? Meist ist sogar das TV-Gerät noch so platziert, dass Sie den Kopf drehen müssen. Salopp gesagt würde ich das eine „komische Stellung“ nennen. Dieses Couchproblem ist sehr verbreitet - der Kopf ist nach links oder rechts gedreht, Hintern und Rücken versinken in der Polsterung und es entsteht Spannung auf den Rücken. Körperliche Schmerzen, bzw. Rückenschmerzen resultieren meist daraus, obwohl die Couch eine Entspannungsinsel sein sollte…wohl gemerkt, Entspannungsinsel, nicht Schlafinsel.
Ich gebe zudem zu beachten, dass die Ablenkung vom „Spüren“ vom Fernseher deutlich beeinträchtigt wird. Sie können nämlich viel länger einfach nur so daliegen, wenn Sie durch das TV-Gerät abgelenkt werden. Lesen Sie zum Beispiel ein Buch und füllen sich mit guten Dingen, merken Sie viel früher, wenn Sie eine ungünstige Haltung eingenommen haben.
Die Ruheoase, das Schlafzimmer ist wiederum ein Thema für sich. Für gutes Liegen braucht es eine gute Matratze, eine hochwertige Unterlage, wo sich ein echtes Wohlgefühl einstellt. Achten Sie beim nächsten Kauf darauf - liegen Sie Probe! Passt sich die Matratze Ihrem Körper an, oder muss sich Ihr Körper der Matratze anpassen? Spüren Sie, welches Feedback Ihr Körper Ihnen gibt.
Oft liegt auch der Kopf zu hoch oder so gar nicht auf dem Kissen. Das Kissen soll im Schlaf Ihre Nackenwirbelsäule stützen, damit Sie richtig gesund liegen können. Sollte dies noch nicht der Fall sein, lassen Sie sich vielleicht sogar jetzt an Weihnachten ein Kissen schenken, das Ihrer Schlafposition zuträglich ist, legen Sie Wert darauf. Denn erst guter Schlaf ist wirklich erholsamer Schlaf.
Zuletzt möchte ich noch kurz auf ein polarisierendes Thema eingehen.
Rücken-, Seite- oder Bauchschläfer! Welche Position denken Sie, ist optimal? Oder glauben Sie, dass dies je nach Mensch und Gewohnheit unterschiedlich ist? Teils ja, sollten Sie jedoch zu den Bauchschläfern gehören, können mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann Probleme im Rückenbereich auftreten. Richtiges, gesundes Liegen - natürliches Liegen, findet seitlich oder auf dem Rücken statt. Das Liegen auf dem Bauch ist ungesund, da sich dort eine unnatürliche Spannung auf die Wirbelsäule, die Bandscheiben und die Rückenpartien aufbaut.
Ich lade Sie ein genau hin zu spüren. Das Gefühl für den eigenen Körper kann man in kleinen Schritten wieder lernen. Gegebenenfalls kann auch Meditation helfen. So passieren weniger Fehler in der spontanen Haltung, Sie beginnen wieder richtig zu liegen, richtig zu sitzen und richtig zu stehen - und das quasi ganz von alleine.
20.12.2020
Immer schön tief einatmen
„Wenn du gähnst, ist das ein Zeichen, dass dein Gehirn Sauerstoff braucht!“
Kennen Sie diese Aussage noch? Da ist allerdings was Wahres dran, jedoch nicht nur das Gehirn braucht den Sauerstoff um optimal zu funktionieren, sondern unser ganzer Körper.
Zu Zeiten von Covid-19 und Mund-Nasen-Schutzmasken-Pflicht möchte ich diesen sonst so automatischen Prozess etwas hervorheben und seine Wichtigkeit unterstreichen.
Bei schwerer Covid-19 Erkrankung kommt es häufig zu einer Lungenentzündung. Patienten haben nach der Genesung oft noch große Probleme Luft zu bekommen, häufig Atemnot und klagen über fehlende Energie. Das kann daraus resultieren, weil wir uns durch das ständige Sitzen, vermehrtes in Räumen Aufhalten ein falsches Atmen angewöhnt haben. Generell betrachtet, auch gesunde Menschen, atmen schlecht und nach einer Lungenerkrankung wird häufig nur mit pharmazeutischen Präparaten vermeintlich Abhilfe geschaffen und zu wenig Augenmerk auf die richtige Atemtechnik gelegt.
Ich möchte kurz etwas in die Theorie abschweifen um Ihnen die Wichtigkeit zu verdeutlichen. Unsere Atemhilfsmuskeln wie Zwerchfell und Zwischenrippenmuskeln werden durch das Einatmen über die Nase in den Bauch und das Ausatmen durch den Mund so richtig gefordert, die Lunge dehnt sich im Brustkorb optimal aus und somit gelangt Sauerstoff ins Blut … und Sie wissen: Sauerstoff ist Leben.
Die Härchen in der Nase dienen als Filter und erwärmen die eingeatmete Luft. Somit gelangen Staubpartikel und Schmutz nicht in die Lunge – entgegen der Atmung durch den Mund, wo Sie den Dreck aus der Luft direkt einatmen.
Somit ist richtig: Nase ein, Mund aus.
Gönnen Sie sich bewusstes Atemtraining. Die aktuellen Gesetze zwingen alle mit Mundschutzmasken zu zirkulieren. Sie bieten berechtigterweise ja Schutz, jedoch atmen wir unser eigenes CO2 wieder ein, wodurch weniger Sauerstoff in den Körper gelangt und sich viele müde und schlapp fühlen.
Deshalb ist es umso wichtiger, sich im Freien zu bewegen, spazieren zu gehen und sich dort bewusst auf das richtige Atmen zu konzentrieren. Denken Sie daran – durch die Nase in den Bauch einatmen, schön langsam, überhasten Sie nichts, und durch den Mund ausatmen. Zuhause können Sie das trainieren, indem Sie sich hinlegen, mit der Hand leichten Druck auf Ihre Bauchdecke ausüben und deren Auf-Abwärtsbewegung gedanklich nachverfolgen. Wenn Sie dies beginnen zu üben, so kann anfangs ein leichter Schwindel auftreten – das ist normal. Deshalb ist es von Vorteil, wenn Sie erst im Liegen starten, bevor Sie das Atemtraining im Alltagsspaziergang einbauen. Das passiert deshalb, weil plötzlich viel Sauerstoff ins Gehirn gelangt. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen, machen Sie weiter, ich verspreche es Ihnen, es lohnt sich.
Wir brauchen die richtige Atmung – dadurch bleiben wir konzentrierter, führen Entspannung herbei und steigern die Durchblutung unseres Körpers sowie unsere Lungenkapazität. Sämtliche Funktionen greifen wie Zahnräder ineinander und durch kontinuierliches, bewusstes Training können wir einiges dazu beitragen, dass die verschiedensten Funktionen lange optimal funktionieren.
Nehmen Sie die Challenge an, Sie werden einen Unterschied bemerken!
Ein P.S. für alle Sportler unter Ihnen: wir tendieren dazu, bei körperlicher Belastung nur durch den Mund zu atmen. Auch wenn es eine Herausforderung darstellt, sollten Sie Ihre Konzentration mal darauf legen, richtig zu atmen – dadurch vergrößert sich Ihr Lungenvolumen, was sehr förderlich für Ihre sportliche Leistung ist. Alles ist eine Frage des Trainings.
16.12.2020
Gut gestartet, was dann?
Kennen Sie das, Sie starten aus voller Überzeugung „mehr für sich zu tun“, Ihrem Körper was Gutes zu tun und sind die erste Zeit voller Elan. Sie legen sich die regelmäßige Bewegung auf eine der obersten Prioritätsstufen, erzählen voller Begeisterung über die ersten Fortschritte und wollen vielleicht sogar die Leute in Ihrem Umfeld mitreißen.
Und oft kommt nach kurzer Zeit die Ernüchterung. Schlechtes Wetter, die super bequeme Couch ruft laut nach Ihnen, der Chef brauchte unbedingt „nur noch schnell“ die eine Präsentation oder ein Kunde kurzfristig einen Termin. Mehrere solcher Momente und vorbei ist sie, die Euphorie. Wieder in Schwung zu kommen wird schwer.
Solche Momente gibt es oft. Meine Kollegen und ich, in der Physiotherapie Praxis in Bozen, erleben oft, dass Übungen, die wir unseren Patienten nach der Therapie mit nach Hause geben nicht umgesetzt werden bzw. gute Vorsätze mit 1. Jänner gestartet werden – und der 1. Jänner kommt jedes Jahr wieder aufs Neue.
Meine Grundidee ist es, einen Startschuss zu geben! Mit der Vedani-Methode wird Ihr Körper wieder in ein Gleichgewicht versetzt und Sie können sich wieder rundum wohl fühlen, die Vitalität kehrt zurück. Dieser Startschuss kann dazu animieren, sich selbst immer wieder dieses Wohlgefühl abholen zu wollen und sich eine Routine einstellt, sich zu bewegen und aktiv zu sein.
Für welche Form von Bewegung genau Sie sich entscheiden, ist dabei sekundär. Wichtig ist – es macht Ihnen Freude und es geht Ihnen gut dabei!
Einen Tipp, den ich Ihnen mit auf den Weg geben will, ist, sich vor allem anfangs, helfen zu lassen. Suchen Sie sich ein Studio oder eine/n BetreuuerIn, der Sie gegebenenfalls bei der Ausführung korrigieren kann, Ihnen Tipps gibt und beobachtet. Es gibt mittlerweile Studios, die eine sehr nachhaltige und körpernahe Trainingsform anbieten.
Suchen Sie sich eine der unzähligen Bewegungsarten, wo Sie gerne dranbleiben. Was am Anfang auch helfen kann sind Kurse wie Yoga oder ähnliches, wo Sie sich durch eine Einschreibung verpflichten, hinzugehen. Die Tendenz geht vermehrt weg vom Krafttraining, hin zum Körpertraining.
Mir liegt viel daran, dass es dem Menschen gut geht, deshalb fördere ich in der Praxis das Bewusstsein, wieder mehr auf sich selbst zu hören, hineinzuspüren und gut auf sich selbst Acht zu geben. Unser Körper ist das Fahrzeug in dem wir uns die nächsten vielen Jahre bewegen werden, sprich je besser geölt und gewartet er wird, desto runder läuft der gesamte Bewegungsapparat. So besteht Freude am Leben, und diese wollen wir Ihnen vermitteln und mit nach Hause in Ihren Alltag geben